Pressemitteilung
Rhön-Klinikum zieht dem CDU Leuchtturmprojekt den Stecker
ÖDP Hessen sieht sich in Privatisierungskritik ein weiteres Mal bestätigt 500 Millionen Förderpaket nicht zielführend
Das war ein Paukenschlag, der der CDU-geführten Landesregierung noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Rhön-Klinikum AG hat eine Vereinbarung mit der Landesregierung zur Finanzierung des Uniklinikums Gießen-Marburg aufgekündigt.
Schon lange ist aus Insiderkreisen der Regierung und seitens der AG zu hören, dass es Spannungen zwischen den Vertragspartner gibt. Seit Monaten verhandeln die Rhön-Klinikum AG und das Land Hessen erfolglos über eine neue Vereinbarung für das privatisierte Universitätsklinikum. Die Zeit drängt. Bis Ende Juni muss aus einer vorhandenen gemeinsamen Absichtserklärung ein Vertrag werden. Ohne Abschluss verlängert sich eine aus dem Jahr 2017 stammende Vereinbarung, der sogenannte Zukunftsvertrag, automatisch. Doch gerade diese Vereinbarung hat Rhön am Freitag gekündigt.
Die ÖDP Hessen sieht sich in ihrer generellen Privatisierungs-Kritik von medizintechnischen Einrichtungen ein weiteres Mal bestätigt. Der CDU-Gedanke, durch die Privatisierung der UKGM die medizinische Versorgung langfristig zu sichern und die Arbeitsplätze an den Kliniken zu erhalten, droht zu scheitern, da, wie jetzt zu sehen ist, die wirtschaftlichen Interessen der Rhön-Klinikum-AG allerhöchste Priorität haben.
500 Millionen Wahlkampfgeschenk der Landesregierung
in Hessen in 15 Monaten Landtagswahl haben und die Regierung ihre Felle wegschwimmen sieht. Eine Auf Unverständnis stößt das Angebot der CDU-geführten Landesregierung, ein Förderungspaket von 500 Millionen Euro bereitzustellen, mit dem Ziel einen Vertrag in einer ähnlichen Form abzuschließen. „Wir sehen panikartige Reaktionen der Regierung, die sich nur unter dem Aspekt erklären lassen, dass wir in Hessen in 15 Monaten Landtagswahl haben und die Regierung ihre Felle wegschwimmen sieht. Eine solche Summe ist nicht nur finanztechnisch ein herber Schlag, sondern zeigt, wie vollumfänglich die Grundzüge der CDU-Gesundheitspolitik in Hessen gescheitert sind. Die Rhön-Klinikum AG hat in 2006 einen Vertrag unterschrieben, in dem sie ausdrücklich auf die Krankhausfinanzierung des Landes verzichtet hat. Dieser Vertrag ist noch bis heute gültig. Die nun angedachte Förderung ist fast das
5-fache von dem, was das Land als Verkaufserlös erzielte“ führt Markus Hutter, kommissarischer Landesvorsitzender der ÖDP Hessen an.
ÖDP Hessen begrüßt Reaktion der Arbeitnehmervertreter
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat für den 23.06.23 zu einem ganztägigen Warnstreik am UKGM aufgerufen. Die ÖDP begrüßt diesen Schritt der Arbeitnehmervertreter ausdrücklich, da der Rhön-Konzern sich bis dato geweigert hat, einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung abzuschließen. Waren die Arbeitsplätze bis jetzt durch den Vertrag gesichert, so fällt der Kündigungsschutz zum Ende des Jahres weg. Markus Hutter bewertet die Situation entsprechend: „Jetzt ist genau das eingetreten, was wir schon im Jahr 2006 als erhebliches Risiko aufgezeigt haben. Es zeigt sich wieder einmal, dass die Arbeitnehmer die Leidtragenden der Privatisierung sind. Sie müssen ausbaden, dass sich die Landespolitik nicht um ihre Hausaufgaben kümmert.“
Die ÖDP Hessen wird auch im nächsten Jahr wieder zur Landtagswahl antreten. Gerne informieren wir Sie über unsere politischen Ziele und über unser Programm. Kontaktieren Sie uns per Email (infooedp-hessen.de), auf Facebook sowie auf unserer Homepage www.oedp-hessen.de
Für die ÖDP Hessen: Frank Deworetzki, Herborn