Pressemitteilung
Hessische Landesregierung schließt Naturschutz-Zentrum in Wetzlar
Partei-Ideologische Entscheidung der Ministerin Hinz sorgt für herben Rückschlag für den mittelhessischen Umweltschutz, für die Mitarbeiter der Naturschutzzentrums und für das Ehrenamt in Hessen
Das Naturschutzzentrum Hessen muss zum Jahresende mit der staatlichen Naturschutz-Akademie Hessen (NAH), die vom Fachministerium in Wiesbaden aufgelöst wird, die Türen am Standort Wetzlar für immer schließen. Die staatliche Vogelschutzwarte in Frankfurt ist ebenfalls betroffen.
Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) hat im kleinen Kreis und ohne Einbindung der Mitgliedsverbände vor, seine Naturschutz-Akademie Hessen (NAH), aufzugeben und damit auch die Förderung des Trägervereins Naturschutz-Zentrum Hessen e. V. (NZH), einzustellen. Das NZH wird dadurch gezwungen, seine ehrenamtliche Arbeit zum 31. Dezember 2021 einzustellen.
Über den Zeitraum von mehr als 45 Jahren hat das Naturschutzzentrum Hessen (NZH) e.V. zur Fortbildung von im Naturschutz ehrenamtlich engagierten Personen beigetragen. Damit wird ein hervorragend geeigneter Standort in der Mitte von Hessen, der in einer Liegenschaft von HessenForst betrieben wird und zusätzlich über einen großen Lehrgarten für Obst- und Wildpflanzen verfügt, nach Gutsherrenart aus dem Hinterzimmer des Ministeriums von Frau Priska Hinz liquidiert.
Mit dieser Maßnahme wird auch der angeschlossene Förderverein des NZH zwangsliquidiert, der in vielfältiger Weise in der Vergangenheit Projekte der Mitgliedsverbände gefördert hat. Eine gut funktionierende und weit über die Grenzen von Hessen hinaus anerkannte Schnittstelle zwischen staatlichem und ehrenamtlichem Naturschutz gehört damit der Vergangenheit an.
Die Aufgaben sollen nun in das geplante „Hessische Zentrum für Artenvielfalt“ einfließen. Dies ist nicht nur für die Mitarbeiter des Naturschutzzentrums ein derber Rückschlag, sondern wieder einmal wird das Ehrenamt mit Füßen getreten. Das NZH sieht sich nun gezwungen, alle Mitarbeiterverträge aufgrund bestehender Fristen zum Jahresende zu kündigen, um die ansonsten zwangsläufig ab dem 1. Januar 2022 drohende Insolvenz abzuwenden.
Bis heute bleibt unklar, welche Motivation hinter der Einstellung der Förderung und damit der Zwangsschließung steckt und auch, welche Verbände und in welcher Art und Weise diese künftig in die Arbeit des „Hessischen Zentrums für Artenvielfalt“ eingebunden werden sollen.
Die ÖDP Hessen verurteilt die beispiellose Vorgehensweise der hessischen Umweltministerin Hinz und fordert die hessische Landesregierung auf, die Entscheidung zu überdenken und das Naturschutzzentrum Hessen in Wetzlar sowie die Vogelschutzwarte in Frankfurt zu erhalten.
„Leider ist es nicht das erste Mal, dass Frau Ministerin Hinz derartige Entscheidungen mit enormer Tragweite ohne Vorankündigung und ohne Beteiligung der Betroffenen umsetzen will. Jeder in Mittelhessen kann sich noch bestens an die angedachte Schließung des hessischen Landesgestüts in Dillenburg erinnern, welche nur aufgrund massiven Protests zurück genommen wurde. Gerade das Naturschutzzentrum ist eine weit über die Grenzen Mittelhessens hinaus bekannte Institution, die aufgrund der lokalen Unterstützernetzwerke eine hervorragende Arbeit im Sinne des Umweltschutzes geleistet hat“ äußert sich Frank Deworetzki, ehemaliger Direktkandidat der ÖDP im Wahlkreis 16. „Es zeigt sich, dass die schwarz-grüne Landesregierung gewachsene und der Landregierung gegenüber kritische Strukturen kaltstellen will. Selbst die eigenen Parteimitglieder der B90/Grüne verurteilen diese Vorgehensweise“. Deworetzki spielt dabei auf den Beschluss der B90/Grünen Kreisverband Lahn-Dill an, die sich für einen Erhalt des Naturschutzzentrums ausgesprochen hat und somit der Ministerin die Gefolgschaft verweigert.
Die ÖDP Hessen setzt sich für einen nachhaltigen und vor allem partei-unabhängigen Umweltschutz ein.
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